FANCLUB der Freiwilligen Feuerwehr Wintersweiler

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Holzheizung Kaminbrand

Durch unvollständige Verbrennung entsteht

  • Schmierruß, Glanzruß oder Hartruß bei festen Brennstoffen bzw.
  • Flockenruß bei flüssigen und gasförmigen Brennstoffen.

Im ersten Fall ist der eigentliche Ruß (= reiner Kohlenstoff, staubförmig) mit hochsiedendem, zersetzlichem Kondensat klebrig gebunden, im anderen liegt der Kohlenstoff sehr fein verteilt und unter Einlagerung von reichlich Luft vor. Beides fördert die Entzündung und das Weiterbrennen von Ruß.

Unvollständige Verbrennung findet statt,

  • wenn man nasses Holz oder andere ungeeignete Brennstoffe (z. B. Fette) verheizt und/oder
  • wenn Brennstoffe unter Sauerstoffmangel verbrennen.

Auch bei zu groß ausgelegten Kesseln für feste Brennstoffe besteht diese Gefahr: Wird keine Wärme abgenommen, fahren die Kessel in den Teillastbereich; durch eine gedrosselte Luftzufuhr erfolgt die Verbrennung unvollständig: Ruß entsteht.

Die Ablagerung von Rußpartikeln im Schornstein wird begünstigt durch einen deutlich zu großen oder zu kleinen Schornsteinquerschnitt:

  • Ein zu kleiner Querschnitt bremst die Abgase; sie brauchen länger auf ihrem Weg bis zur Austrittsöffnung; im Abgas enthaltene Rußpartikel neigen eher dazu, sich an den Schornsteininnenwänden abzulagern.
  • Ein zu großer Querschnitt des Schornsteins führt dazu, dass die Schornsteininnenwände nach dem Beginn des Heizvorganges relativ lange kühl bleiben. Sie kühlen das aufsteigende Abgas ab; im Abgas enthaltene Feuchtigkeit und Rußpartikel neigen dazu, an den Schornsteininnenwänden zu kondensieren bzw. sich abzulagern.

Um diese Kondensation zu vermeiden, schicken herkömmliche Öl- und Gasheizungen (also Heizungen, die keine Brennwerttechnik haben) das Abgas relativ heiß in den Schornstein. Auch Kaminöfen zur Holzverbrennung tun dies: An ihrem Stutzen hat das Abgas bei Nennleistung Temperaturen von etwa 300 Grad.

Moderne Schornsteine sind wärmegedämmt: Das abgasberührende Rohr (zum Beispiel aus Keramik oder Edelstahl) ist von einer dämmenden Schicht aus Mineralwolle umschlossen. Vor 1970 baute man auch Keramikrohre, die von Granulatsteinchen umgeben waren. Diese Schornsteine erwärmen sich schnell; an ihren Innenwänden kondensiert viel weniger als an nicht wärmegedämmten (zum Beispiel gemauerten) Schornsteininnenwänden.

Gefahren

Bei einem Kaminbrand werden die umliegenden Wände derart erhitzt, dass Tapeten und angrenzendes Mobiliar (z.B. Schränke) in Brand geraten können. Dieser Effekt setzt zeitverzögert ein, da es bis zu 6 Stunden dauern kann, bis die Hitze das Mauerwerk des Kamins durchdringt.

Bei unprofessionellen Löschversuchen mit Wasser können erhebliche Schäden auftreten. Des Weiteren besteht die Gefahr einer Rauchgasvergiftung, wenn der Abzug des Schornsteins nicht mehr gegeben ist und der Rauch z.B. durch Kamintüren in die Wohnräume eindringt.

Auslöser des Brandes

Komplett zugesetzter Schornstein nach einem Rußbrand

Mehrere Faktoren bzw. deren Zusammenwirken können einen ungewollten Kaminbrand hervorrufen:

  • Flammen können in Verbindungsstücke (Ofenrohre) oder Züge der Feuerstätte hineinschlagen und dort befindlichen Ruß entzünden
  • Glut wird durch starken Schornsteinzug in Verbindungsstück oder Schornstein hineingetragen und entzündet dort den Ruß
  • Langflammiges Brandgut (z. B. Nadelhölzer, vor allem deren Zweige) oder Brandgut, das den Brennraum extrem heiß macht

Um sich die Kosten für den Kaminfeger zu sparen, zünden immer wieder Hausbesitzer ihren Kamin absichtlich an. Beim kontrollierten Ausbrennenlassen können Rußrückstände sauber verbrannt werden. Da die Gefahr eines ungewollten Gebäudebrandes groß ist, ist das absichtliche Anzünden für Laien vielerorts verboten. Oft wird der Hausbesitzer verpflichtet, regelmäßig den Kamin durch einen Kaminfeger reinigen zu lassen. Diese Maßnahme verhindert einerseits unbeabsichtigte Kaminbrände, andererseits macht es das Anzünden überflüssig.

Brandbekämpfung

Stark aufgequollener Ruß nach einem Schornsteinbrand

Ein Schornsteinbrand darf nicht mit Wasser gelöscht werden. Da 1 Liter Wasser schlagartig zu 1700 Liter Wasserdampf umgewandelt würde, kann der Schornstein durch den schlagartigen Druckanstieg schwer beschädigt werden und eventuell auch explodieren.[1]

Möglichkeiten zur Brandbekämpfung sind:

  • Den Schornstein kontrolliert ausbrennen lassen, das heißt unter ständiger Beobachtung. Dabei sollte man die Luftzufuhr „von unten“ minimieren, also die Türe des Ofens geschlossen halten. Falls an dem brennenden Schornstein mehrere Öfen angeschlossen sind, gilt das für alle Öfen.
  • Mit Kaminkehrerwerkzeug den brennenden Ruß von den Wänden des Schornsteinzuges lösen und diesen am Fuß des Schornsteins ausbrennen lassen oder dem Schornstein entnehmen und außerhalb des Schornsteins (zum Beispiel im Heizungskeller) ablöschen.
  • Da der Ruß durch die hohen Verbrennungstemperaturen aufquellen kann, muss das Verstopfen des Schornsteines mit geeignetem Gerät verhindert werden.
  • Pulverlöscher sind sehr effizient einsetzbar. Durch die hohe Verschmutzung der Umgebung ist jedoch mit negativen Nebeneffekten zu rechnen.
  • Der Schornstein kann mit Kohlendioxid geflutet werden.

Man sollte die Feuerwehr und den zuständigen Schornsteinfeger hinzuziehen.

Auch nachdem das Feuer gelöscht wurde, sollte man den Schornstein und seine Umgebung noch mehrere Stunden beobachten, da dieser noch sehr viel Hitze ausstrahlt und zum Beispiel an den Schornstein angrenzende Dachisolier-Materialien oder Holzbalken des Dachstuhls in Brand setzen könnte.