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Fasnachtsfeuer und was sonst so brennt OV 20.2.24

Feb 19, 2024

Oberbadisches Volksblatt Daniel Hengst 19.02.2024 – 17:00 Uhr

Der Andrang beim Scheibenfeuer in Wintersweiler war am Samstag bei bestem Wetter besonders groß. Foto: Daniel Hengst
Meterhoch schlagen die Flammen in den Himmel. Auf dem Weg durch das Rebland sind zwei Tage lang diese Signale auf den Anhöhen zu sehen, mit denen der Winter nun endgültig ausgetrieben und der Frühling begrüßt wird.

Sie brennen quasi in jedem Ort: die Fasnachtsfeuer. In Efringen-Kirchen ist dies am Samstag und Sonntag so gewesen. Auch in der Nachbarschaft, wie in Fischingen und Eimeldingen hatten fleißige Helfer Holz gestapelt und dieses zur Freude aller dann auch in Brand gesetzt.

Alle Hände voll zu tun hatten die Mitglieder der Feuerwehr Wintersweiler. „So viele Menschen waren noch nie da“, sagte Abteilungskommandant Florian Kammerer. Die Gulaschsuppe, als besondere Spezialität, war schnell ausgelöffelt. Bei den Würsten wurde nachträglich nochmals bestellt: „Wir haben jetzt doppelt so viele wie sonst.“ Der Samstagabend war wie geschaffen für Nachbestellungen, denn auch Brötchen und letztenendes Brot mussten noch angeliefert werden.

Scheibenschlagen hat eine lange Tradition und diese wird weiter gelebt. Das Familienereignis zieht die Generationen an. Sehr viele Vater-Sohn-Gespanne waren an den Scheibenböcken auszumachen. Für Joachim Sommer eine liebgewonnene „Tradition“, die einige Zeit nicht mehr möglich war.

Vater-Sohn-Termin
„Oft habe ich selbst noch Fasnacht gemacht“, sagt das Gründungsmitglieder der Guggemusik Zieefägge, das unlängst dort aufhörte. Jetzt hat der 54-Jährige wieder Zeit mit seinem Sohn ans Fasnachtsfeuer zu gehen. Benjamin ist mit seinen 26 Jahren alles andere als klein. Aber er geht heute wieder gerne zusammen mit dem Vater zum Scheibenschlagen.

„Einen wirklichen Trick gibt es nicht, das ist Übung“, sagt Benjamin Sommer. Es gehe nur mit Probieren, dann „klappe es oder nicht“. Wichtig sei, dass der Stecken nicht zu dick oder zu dünn sei. Vater Joachim wirft ein, dass es ein „Haselnussstecken“ sein müsse und Benjamin setzt fort: „Er muss frisch sein und nicht etwa trocken.“ Für den Vater ist wichtig, dass der Stecken „gut schwingen“ muss.

Ein Feuer weiter steht Michael Lang, zusammen mit den Söhnen Aron, Julius und Linus (zehn, acht und fünf Jahre jung). Auch für ihn ist es eine gelebte Tradition, die am Fasnachtsfeuermorgen mit der Suche nach den passenden Haselnussstecken beginne. Linus ist mit seinen fünf Jahren schon richtig groß als er sagt, „vier Scheiben habe ich auf jeden Fall schon geschlagen“.

Vater Michael geht dann bald zum Tisch der Jury, an dem er als Zeitnehmer Platz nimmt. Mit zwei Wettbewerbsscheiben ist es möglich sich mit anderen zu messen. Die addierte Flugzeit beider Scheiben ergibt das Ergebnis. Andi, der sich nur als „aus der Schweiz“ outet, räumt mit 11,2 Sekunden ab. Richtig eng ist es zwischen Platz zwei und drei: Benjamin Sommer hat 11,07 Sekunden, Philipp Linser 11,06 Sekunden. Bei den Jugendlichen gewinnt Aron Lang mit sieben Sekunden vor Hannes Argast und Nele Wehner.

Einsatz beim Richten
Das trockene Wetter habe viel zum Besucherandrang beigesteuert, ist sich Florian Kammerer sicher. Dagegen haben „die Feuer“ am Sonntag weniger Glück, da es abends zu regnen beginnt. Gesangverein und Feuerwehr Mappach haben aber ein Zelt aufgebaut in dem es sich dennoch sehr gut aushalten lässt. Abteilungskommandant Stephan Brunner hatter am Nachmittag mit seinen Männer, während der letzten Vorbereitungen für das Fasnachtsfeuer, noch einen Einsatz. Zum Glück war es lediglich eine Verpuffung ohne größeren Schaden.

Feuer brennt zu früh
In Blansingen hatte die Abteilung einen Einsatz am eigenen Fasnachtsfeuer, denn dort hatte jemand das Feuer einen Tag zu früh entfacht. Rechtzeitig entdeckt verbrannten lediglich rund neun Kubikmeter des großen Haufens.