Die Feuerwehrübung am Ernst-Mach-Institut in Wintersweiler zeigt, wie die Engetalwehren zusammenarbeiten. Wasserentnahme aus Zisternen und Bach sichern die Löschversorgung.
Badische Zeitung Rolf Mück So, 12. Okt 2025, 16:00 Uhr Efringen-Kirchen

Bei der „Viererübung“ der Engetalwehren waren auch Mitglieder der Jugendfeuerwehr im Einsatz. Foto: Rolf Mück

Ein „verletzter“ Monteur, …Dach des brennenden Gebäudes gerettet. | Foto: Rolf Mück

Ingesamt 18 Atemgeräte | Foto: Rolf Mück
Die „Viererübung“ der Engetalwehren fand am Freitag beim Ernst-Mach-Institut in Efringen-Kirchen-Wintersweiler statt. Bereits seit nunmehr 69 Jahren veranstalten die Feuerwehren aus Blansingen, Huttingen, Welmlingen und Wintersweiler, die künftig möglicherweise im Verbund zusammenarbeiten, jedes Jahr eine gemeinsame Großübung, abwechselnd in den jeweiligen Dörfern.
Dieses Jahr wurde ein Brand im Ernst-Mach-Institut in Wintersweiler nahe der Bundesstraße angenommen. Die Gesamtleitung und die Vorbereitungen der Übung lagen somit in der Hand von Jonas Schneider, dem Abteilungskommandanten der Feuerwehr Wintersweiler. Das Szenario war ein gedachter massiver Brand der Lüftungsanlagen auf dem Dach des Instituts, einhergehend mit starker Rauchentwicklung in den unteren Räumen. Zwei „verletzte“ Monteure mussten gesucht und vom Dach gerettet werden, dargestellt von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr.
Auch in den verrauchten Räumlichkeiten unterhalb des Brandes wurde von den Atemschutztrupps nach mehreren vermissten Mitarbeitern gesucht. Davor mussten die Räume mit großen Gebläsen rauchfrei gemacht werden, bevor diese Personen gerettet werden konnten. Durch die Größe der Gebäude war es nötig, insgesamt 16 Atemschutzträger einzusetzen. Für die Löschtrupps galt es, auch die benachbarten Gebäude zu schützen, in denen sich empfindliche und teure Anlagen befinden.
Wasser wurde der Löschzisterne entnommen
Zwei besondere Herausforderungen gab es für die Wehren zu lösen, so das Resümee von Kommandant Jonas Schneider im Anschluss der Übung: zum einen die hohe Brandlast durch Gefahrstoffe, zum anderen die Sicherstellung der Wasserversorgung. Für dieses Szenario wurden 1600 Liter Wasser pro Minute benötigt. Da die mitgeführten Wassertanks der Feuerwehrfahrzeuge dafür nicht ausgereicht hätten, wurde aus der dafür vorgesehenen Löschzisterne des Instituts Wasser entnommen.
Zusätzlich stauten die Wehrleute mit einer mobilen Staustelle, genannt „der Biber“, den nahen Engebach auf, um auch von da aus Wasser zu fördern. Für die Übung waren 58 Feuerwehrleute mit sechs Fahrzeugen angerückt, auch die Mitglieder der Jugendwehr durften sich daran beteiligen. Es wurden 500 Meter Schläuche verlegt, welche die vier Strahlrohre versorgten.
Im Anschluss an die Übung, bei der auch der stellvertretende Gesamtkommandant Markus Gütlin sowie die Ortsvorsteher anwesend waren, konnten sich die Akteure bei gemütlichem Beisammensein mit Speis und Trank stärken.