Einfach ein Ort für Geselligkeit / Badische Zeitung 21.06.2019

Der Wintersweiler Dorfhock war am Wochenende wieder einmal einen Besuch wert.
 
EFRINGEN-KIRCHEN-WINTERSWEILER (cre). Neuigkeiten und Anekdoten austauschen, sich gegenseitig sticheln oder auch einfach nur Spaß haben, aber dennoch die Gemeinschaft pflegen und nebenbei auch noch ordentlich essen und trinken – wo geht das besser, als auf einem Dorffest?
 
 
Mit einer Schau von historischen Feuerwehrfahrzeugen zog der Dorfhock viele Besucher an. Foto: Reinhard Cremer
 
War es in Wintersweiler früher das zu Fronleichnam vom Gesangverein veranstaltete Schopffest, welches all diese Gelegenheiten vereinte, so ist es seit 2015 der ihm folgende Dorfhock. Zu Beginn wurde dieser nur von der Fasnachtsclique Nachtschwänzler und dem Jugendraum veranstaltet. Zwei Jahre später schloss sich auch die Freiwillige Feuerwehr als Mitveranstalter an. Damit wuchs der Hock, wie zuvor schon das Schopffest, auf zwei Tage.
 
Auch in diesem Jahr konnten die Veranstalter nicht über mangelnden Besuch klagen. Aus den umliegenden Dörfern hatten sich Gäste, wie Anna und Heinz Brandenburg aus Welmlingen, bei schönem Wetter gar zu Fuß auf den Weg gemacht. Wintersweilers scheidender Ortsvorsteher Hansjörg Obermeier hatte aus Anlass des Hocks das Dorf mit Fähnchen mit dem Dorfwappen geschmückt. Vor dem Rathaus hatte er sogar die (zwölfsternige!) Europaflagge gehisst. “Wir sind keine Separatisten”, sagte er augenzwinkernd dazu. “Wir sind nur Patrioten.”
 
Während im von Manfred Güdemann gebauten Ofen eine Flammwaie nach der anderen produziert wurde, ging im Gerätehaus der Feuerwehr ein Wurstsalat nach dem andern über den Tresen. Am Bierbrunnen musste so manches Fass angerollt werden, um die Nachfrage nach Flüssigem zu befriedigen.
 
Nachdem der Hock zu später Stunde geendet hatte – die Bar im Jugendraum schloss dem Vernehmen nach gegen sieben Uhr am Morgen – konnte es am Fronleichnamstag mit frischen Kräften weitergehen. Zum Gelingen des Tages trug nicht nur das Wetter, sondern auch die Feuerwehr mit einem Novum bei: Eine Vielzahl historischer Feuerwehrfahrzeuge, unter ihnen ein Leiterwagen aus 1934, aus Lörrach, Weil am Rhein, Karsau, Rümmingen, Holzen, Haltingen und sogar ein Buick Baujahr 1931 aus der Schweiz war nach Wintersweiler gerollt. Dagegen setzte der Bürgerbus, der das Dorffest ebenfalls nutze, um seinen kostenlosen Service anzupreisen, einen geradezu modernen Akzent.

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